Erneut japanischer Besuch der YUAI bei der ÖJAB
YUAI-Jugendaustausch 2023
- Mittwoch, 29.3.2023
Nach dem letzten Besuch im September 2022 entsendete die YUAI, die japanische Schwesternorganisation der ÖJAB bereits vom 18. – 25. März erneut eine Jugendgruppe nach Österreich. Schwerpunkt des Programms war die soziale Arbeit in Österreich mit besonderem Augenmerk auf Flüchtlingshilfe und Integration. Mit diesem Besuch wurde die jahrzehntelange Tradition des Jugendaustausches der ÖJAB mit ihrer japanischen Schwesterorganisation fortgeführt.
Kennenlernen des BPI der ÖJAB und AusbildungsFit in Wien
Am Samstag den 18. März 2023 kam die YUAI-Delegation, bestehend aus 12 Studierenden aus ganz Japan, in Wien an und wurde herzlich von der ÖJAB empfangen. Während das Wochenende ausgiebig für Kulinarik und Kultur genutzt wurde startete bereits am Montag das Programm mit einem Besuch am BPI der ÖJAB – Ausbildungszentrum Wien , bei dem die Gruppe unterschiedliche Bildungsangebote der ÖJAB kennenlernen konnte, u.a. Deutschkurse, insbesondere für Geflüchtete, LAP-Vorbereitungskurse und Intensivausbildungen. Dabei mit einzelnen KursteilnehmerInnen zu sprechen nahmen die Gäste aus Japan prompt zum Anlass um ihre individuellen Fragen zu stellen. Im Anschluss lernten die zwölf BesucherInnen auch AusbildungsFit gleich nebenan kennen und zeigten sich von diesem Programm sehr beeindruckt. Sie erzählten, dass ihnen aus Japan nichts Vergleichbares bekannt wäre und sich in erster Linie BeraterInnen an den Schulen um SchülerInnen und Jugendliche, die mit dem Besuch regulärer Ausbildung Schwierigkeiten haben, kümmern. Bei dem in AusbildungsFit wichtigen Stichwort Sport erklärte sich einer der Japaner bereit seine Karatekünste vorzuführen, was unter den Jugendlichen für große Begeisterung sorgte.
Abschließend für diesen Tag staunten die Gäste im neuen ÖJAB-Pflegewohnhauses Neumargareten über die vielen Programme mit den BewohnerInnen und die Sorgfalt, die in die Architektur des Neubaus geflossen ist. Besonders, dass solche Betreuung nicht nur wohlhabenden Menschen zugänglich ist, war für einige überraschend.
ÖJAB-Geschäftsführerin Monika Schüssler überreicht der Gruppe ein von den TeilnehmerInnen in AusbildungsFit gefertigtes Geschenk. Marc Odic, Leiter des BPI Mödling erklärt die Stundenpläne der Kursteilnehmer. In der ÖJAB-Zentrale mit Präsident Wilhelm Perkowitsch, Ehrenpräsident Eduard Schüssler sowie Stv. Geschäftsführer Dieter Fröhlich und Georg Gaag, die zu zweit vergangenen Herbst die YUAI in Japan besucht haben.
Besuch in Mödling und der Zentralen Geschäftsstelle
Die Gruppe besuchte auch das ÖJAB-Haus Mödling und konnte so einen Eindruck von gleich mehreren Bildungsstandorten der ÖJAB bekommen. Auch hier bot sich den Gästen die Möglichkeit mit Flüchtlingen zu sprechen und über diesen persönlichen Kontakt ein klareres Verständnis der Situation in Österreich allgemein und insbesondere der ÖJAB zu erlangen. Monika Schüssler, Geschäftsführerin der ÖJAB war an diesem Tag ebenfalls für einen Termin in Mödling und nahm die Gelegenheit wahr den Gästen direkt das Leitbild und das Gedankengut der gegenseitigen Unterstützung in der ÖJAB näherzubringen.
Schließlich erhielten die Gäste bei einem Treffen mit ÖJAB-Präsidenten Wilhelm Perkowitsch und ÖJAB-Ehrenpräsidenten Eduard Schüssler in der Zentralen Geschäftsstelle der ÖJAB in Wien noch einen Gesamtüberblick über alle Tätigkeitsbereiche.
YUAI-Delegation im Bundeskanzleramt und der UNO-City
Neben der Arbeit der ÖJAB führte das Programm die Gruppe auch in das Bundeskanzleramt, wo sie einem Vortrag zu Migration und Integration in Österreich lauschte, zu den Gräbern von Mitsuko Coudenhove-Kalergi und Dr. Bruno Buchwieser, die beide ein starkes verbindendes Element zwischen ÖJAB und YUAI darstellen und in die UNO-City zur CTBTO, die sich für ein weltweites Verbot von Kernwaffentests und nuklearen Waffen allgemein einsetzt. Da auch dem Präsidenten der YUAI, Herrn Yukio Hatoyama, eine kernwaffenfreie Welt ein großes Anliegen ist, war der Besuch bei den Vereinten Nationen nicht nur eine interessante Nebenaktivität sondern wurde für die jungen Gäste ein spannendes und lehrreiches Erlebnis.
Das Schloss Schönbrunn: eine schöne Kulisse für Gruppenposen. Foto: Takao Kitajima. In einem traditionellen Wiener Kaffeehaus; Der in Japan als "Wiener Kaffee" bekannte Einspänner erfreut sich besonders großer Beliebtheit. Foto: Kaho Deshimaru. Abends beim Heurigen mit Traubensaft... und Wein. Foto: Kaho Deshimaru. Auf der Festung Hohensalzburg mit der Stadt im Hintergrund. Foto: Shuya Fujita. Besuch beim Wiener Prater. Foto: Zoltan Hajduk.
Freizeit- und Kulturprogramm
Da es für die zwölf jungen Gäste aus Japan die erste Reise nach Österreich war, durften natürlich auch Sightseeing und das kulturelle Programm nicht zu kurz kommen. Die japanischen Gäste kamen schon am Samstagmorgen (nach 18 Stunden Reisezeit) an und kosteten ihre Woche in Österreich voll aus. Der erste Programmpunkt war jedoch ein klassisches Wiener Kaffeehaus in dem die Gäste sich nach ihrem langen Flug bei Kaffee und Kuchen (sowie einem Gulasch) stärkten. Bei einem gemütlichen Spaziergang konnten sie dann am Naschmarkt, bei der Karlskirche und in der Kärntner Straße erste Eindrücke von Wien sammeln. Schließlich kehrte die Gruppe in einem urigen Gasthaus ein und fand einen klaren Favoriten auf der Speisekarte: das Wiener Schnitzel, von dem im Laufe der Woche noch einige Portionen mehr verspeist werden sollten.
Der Stephansdom, das Schloss Schönbrunn, der Prater mit dem Riesenrad und verschiedene prunkvolle Museen sowie ein Tagesausflug nach Salzburg inklusive Festungsbesuch und gemütlicher Runde durch die Altstadt vollendeten das kulturelle Programm. Sogar einen Besuch der Aufführung „Le nozze di Figaro“ in der Staatsoper haben die jungen Studierenden an ihrem freien Abend untergebracht.
Die acht Tage in Österreich haben der Gruppe offensichtlich sehr gut gefallen und konnten einen tiefen Eindruck hinterlassen, sodass die aus der reichhaltigen österreichischen Küche resultierenden Extrakilos nicht das einzige sind, was die zwölf jungen Leute wieder nach Japan mitnehmen.